Überwachungsstaat - Was ist das?

  • Hallo!


    Die Auswirkungen der Überwachung sind viel schlimmer, als man denkt. Das Problem ist nur - man merkt es fast kaum. Ähnlich wie Radioaktivität: Man sieht sieh nicht, man hört sie nicht, man riecht sie nicht usw. und bemerkt sie erst, wenn es schon zu spät ist.


    Was Überwachung mit jedem von uns anrichtet, ist gut im Wikipedia-Artikel zum Thema Überwachung beschrieben:


    Zitat

    Folgen


    Überwachung hat unter anderem die Folge, dass die Überwachten sich konformer (zu dem, was nach den aktuellen Moral- und Wertvorstellungen jeweils vorgegeben wird) verhalten, jedenfalls dann, wenn sie sich überwacht glauben. Das heißt nicht notwendigerweise, dass dadurch der Wille der Überwachten dauerhaft gebeugt wird, doch achten sie in der Regel mehr auf ihre äußerliche Wirkung – ganz ähnlich der eines Schauspielers. Diesen „Zwang zum Schauspiel“ den Michel Foucault auch in seinem Werk Überwachen und Strafen beschrieb, erfährt der Überwachte in der Regel als Bürde, die ihn in seiner (gefühlten) Freiheit einschränkt, eine zuvor von außen an das Individuum herangetragene Disziplinierung und Sanktionierung wird in das einzelne Individuum selbst verlagert (z. B. als Schere im Kopf, vorauseilender Gehorsam, siehe auch Panoptismus). Des Weiteren besteht die Gefahr, dass die Überwachung, die nahezu jeder unbewusst wahrnimmt (z. B. an Tankstellen, Bahnhöfen, Flughäfen …) für den Menschen so alltäglich wird und er sich so an sie gewöhnt, dazu führt, dass es für diverse Organisationen ein Leichtes sein wird, ihn nach dem Prinzip des Panopticons (man muss immer damit rechnen gesehen und gehört zu werden) zu überwachen.


    Neuere wissenschaftliche Erkenntnisse des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie haben ergeben, dass allein die Anwesenheit eines Gesichts in einem Raum (z. B. auf einem Foto) die Konformität des „durch das Gesicht Überwachten“ erheblich erhöht, selbst wenn dem Überwachten klar ist, dass dieses Gesicht eben nur eine Abbildung ist. Offensichtlich ist der Vorgang, bei Überwachung sein Verhalten anzupassen, sehr tief im Menschen verwurzelt.[9] In einem Experiment der Universität von Newcastle-upon-Tyne zeigte es sich, dass die bloße Anwesenheit eines Bilds von Augen aber auch egoistische Handlungsweisen verhindert und zu mehr Kooperation führt.

    -> http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%9Cberwachung#Folgen


    Was in dem Text neben der Veränderung des eigenen Verhaltens noch fehlt, ist die Tatsache, dass man sich vielleicht auch seine Freunde anders aussuchen kann. Wenn ich z.B. Angst haben muss, dass ich mit gewaltbereiten Menschen in Verbindung gebracht werde, weil einer meiner Kumpels z.B. ein regelmäßiger Stadiongänger ist und in diversen Fan-Foren, wo es um Gewalt beim Fußball geht, rumsurft, überlege ich mir vielleicht irgendwann 2x, ob ich mit ihm befreundet sein möchte. Das könnte ja auch auf mich zurück fallen, wenn durch die Meta-Daten eine Verbindung zwischen ihm und mir hergestellt wird. Kurz gesagt, filtert man dann irgendwann vielleicht seine Freunde, weil man nicht möchte, dass mögliche negative Eigenschaften derer auch auf mich zurück fallen.


    Es betrifft wirklich jeden! Leider wird das von zu wenigen so klar und deutlich gesehen.


    Grüße

  • Wenn ich z.B. Angst haben muss, dass ich mit gewaltbereiten Menschen in Verbindung gebracht werde, weil einer meiner Kumpels z.B. ein regelmäßiger Stadiongänger ist und in diversen Fan-Foren, wo es um Gewalt beim Fußball geht, rumsurft, überlege ich mir vielleicht irgendwann 2x, ob ich mit ihm befreundet sein möchte. Das könnte ja auch auf mich zurück fallen, wenn durch die Meta-Daten eine Verbindung zwischen ihm und mir hergestellt wird. Kurz gesagt, filtert man dann irgendwann vielleicht seine Freunde, weil man nicht möchte, dass mögliche negative Eigenschaften derer auch auf mich zurück fallen.

    Ganz ehrlich! Von solchen Freunden hab ich mich persönlich schon lange getrennt, denn von Gewalt, grade im Sport, halte ich gar nichts.


    Um Dich nicht falsch zu verstehen, ich denke mal das dein Freund NICHT zu den gewalttätigen gehört, sondern sich nur informieren will. Da hätte ich persönlich keine Probleme, mit Ihm weiter befreundet zu sein. Selbst wenn die Metadaten eine raus filtern und mit irgendwelchen Leuten über Kreuz in Verbindung bringen. Wenn Du diese Schiene weiter fährst, kommst Du über sieben Ecken immer irgendwo bei einem raus, der mit nichts was zu tun hat und trotzdem dann ins Fadenkreuz gerät.


    Meiner Meinung nach, ist er aber genauso schnell wieder aus dem Fadenkreuz raus. Dies beziehe ich hier nur auf die deutschen Behörden und nicht aus ausländische Nachrichtendienste. Deren Treiben wird man kaum einschränken können, weil die ihre Daten im Ausland abschöpfen.


    Die ganze Diskussion in der Bundespolitik halte ich eh für Scheinheilig, weil auch die Vorgänger der jetzigen Regierung über das Treiben der Geheimdienste genauestens Bescheid wussten. Ansonsten müssten die sich nämlich fragen lassen, wie sie die Dienste kontrollieren und ob Sie das überhaupt tun.


    Des weiteren gibt eh jeder täglich so viele Informationen von sich preis, z.B. Payback - Karten usw., ohne sich darüber Gedanken zu machen und zu wissen, was mit diesen Daten passiert. Jeder Supermarkt, der diese Dienste nutzt, kann dir den Menstruationszyklus deiner Frau besser sagen, als Sie das selbst. Darüber sollte man sich Gedanken machen...


    Nur mal so am Rande.


    Gruß, Manni