Servus Rentners,
Ich schreib hier mal so meine diversen Erlebnisse ab dem ersten Tag mit der Index rein. Eventuell interessiert es ja ein paar Leuts, ansonsten einfach ignorieren. Wir haben ja noch ein paar VR'ler im Clan, bitte gerne Ergänzungen/Korrekturen schreiben falls Euch etwas auffällt.
Objekt der Begierde: Valve Index VR Kit
Preis: 1079€
System für den Betrieb:
Mainboard: MSI Z270 Pro Carbon Gaming
CPU: Intel I7 7700K
RAM: 32GB Corsair Vengeance DDR4-3600 X.M.P
Graka: Zotac Geforce GTX1080Ti 11GB
VR-Spiele/-Tools zum Einstieg:
Beat Saber, Project Cars 2, Elite Dangerous, No Man's Sky, Batman Arkham, Serious Sam: The Last Hope, Serious Sam: The First encounter, Serious Sam: The Second Encounter, Serious Sam 3: BFE, The Talos Principle, Star Trek Bridge Crew, Google Earth VR
Bissi Vorweg-Blabla:
Bereits 1994/95 besaß ich einen VR-Helm. Damals den VFX-1. Dieser war extrem schwer und unterstützte nativ nur eine handvoll Spiele. Gesteuert wurde im Wesentlichen über den so genannten "Puk" (Namensgebung weil vergleichbare Form zum Eishockey Puk, nur eben mit 3 knöpfen) und ermöglichte rudimentäre Interaktion in einer damals brachial guten Auflösung von 263x230 pro Auge. Nachfolgend ruhte das Thema VR überwiegend und außer einigen Kurzmeldungen aus diversen Fachbereichen (Chirurgie, Film, Spieleproduktionen etc.) hörte man nahezu nichts mehr davon.
Über die letzten Jahre habe ich das Thema "Virtual Reality" relativ aktiv verfolgt. Und obwohl ich es grundsätzlich extrem interessant finde konnte ich mich bisher nicht dazu durchringen 400€ oder mehr für eine Oculus Rift, eine HTC Vive oder andere Produkte auszugeben. Das lag weniger daran, dass es mir keinen Spaß gemacht hätte sondern vielmehr daran dass es für mich noch nicht die Art von VR-Erlebnis war das ich mir wünschte. Dies änderte sich durch die Valve Index schlagartig bereits bei Ankündigung. Durch die nahezu perfekte Abbildung der eigenen Finger, der Kraftmessung am Controller, eine deutlich höhere Auflösung in den beiden LCD-Displays von 1440x1600 pro Auge und einem somit wirklich deutlich größeren Field of View wurde ich überzeugt.
Gesagt getan, am 26.11.2019 um 12:30Uhr habe ich mir einen Valve Index VR Kit bestellt. Dieser beinhaltet neben dem Headset und den beiden Controllern auch 2 Basestations zur Vermessung des Raumes und des Spielfeldes (bzw. dem nachfolgenden Positionstracking von Headset + Controllern).
Am 29.11.2019 um Punkt 12:00Uhr wurde das Objekt der Begierde geliefert. Im Vorfeld habe ich in meinem Hobbyraum eine Spielfläche von ca. 3x3m freigeräumt sowie auf dem PC den Grafikkartentreiber auf den neuesten Stand gebracht.
Natürlich wurden auch die diversen Spiele installiert um direkt mit einer guten Auswahl starten zu können.
Installation & Einrichtung:
Dauer der nachfolgend beschriebenen Einrichtung bis zum ersten Spielstart: ca. 40min
Die Installation & Einrichtung verlief absolut problemlos. Ich war zunächst von der beiliegenden Kurzanleitung erschrocken, weil ich mir nicht vorstellen konnte dass es so einfach sei. Zunächst befestigte ich die beiden Halter für die Base Stations an der Wand unter der Decke. Es wird eine Installationshöhe von min. 2m empfohlen und ein Abstand von maximal 5m. Die Base Stations sollen Diagonal zueinander liegen und einen freien "Blick" auf die Spielfläche und zueinander haben.
Montagehöhe bei mir sind 2,15m bei einem Abstand von 4,30m. Die notwendigen Dübel sowie 2 Schrauben pro Halter liegen dem Paket bei.
Die Halter können grundsätzlich auch als Stative genutzt werden und bspw. in ein Regal oder auf einen Schrank gestellt werden. Das Material der Halter ist hochwertiges Plastik. Die Schrauben können sehr fest angezogen werden, da knackte nichts.
Im nächsten Schritt wird jede Basestation mit einem Netzteil angeschlossen. Die Zuleitung je Netzteil ist mehrere Meter lang, sodass es auch kein Problem gewesen wäre wenn die Steckdose ein Stück läge. Nachdem die Herstellung angelaufen ist fahren die Base stations hoch und leuchten betriebsbereit mit einer grünen LED.
Nun also "Ran an den Speck" (äh, Headset). Das Headset wird via Displayport, USB3-Anschluss + Netzteil angeschlossen und leuchtet danach mit 2 LEDs blau. Als nächstes schaltet man beide Controller durch das Drücken der Systemtasten ein. Diese verbinden sich zum Headset und beide seiten Bestätigen die Verbindung mit je einer grünen LED. Ebenfalls startet das Einschalten der Controller Steam VR als notwendige Plattform zur weiteren Einrichtung. Und ab gehts, Helm auf und Attacke! -> DACHTE ICH. Doch nachdem ich das Headset aufm Schädel hatte, die Controller in den Händen befestigt las ich einen freundlichen Schriftzug mit dem Hinweis "Bitte setzen Sie das Headset ab und folgen den Anweisungen auf Ihrem Monitor".
Steam VR prüft nun die Firmware der diversen Komponenten, wobei jede Basestation, das Headset und jeder Controller einzeln aufgelistet werden. Mir wurde für alles ein Update angeboten. Ich habe dann nachfolgenden Komponente für Komponente aktualisiert. Nach jedem Schritt hat man die Wahl ob man fortfahren möchte oder das Update später durchführt. Die Basestations dauerten zur Aktualisierung am längsten (etwa 5min pro Station).
Mit aktualisierter Firmware startet dann die Einrichtung des Spielfelds. Zunächst muss man angeben ob man stationär spielt (also ohne größere Bewegungen) oder ob man "frei" spielt. In meinem Falle habe ich "frei" gewählt, da ich den notwendigen Platz dazu habe. Zur exakten Vermessung muss man einen Controller nach unten auf den Boden richten, die Taste für den Zeigefinger gedrückt halten und die äußeren Grenzen des Spielfelds ablaufen. Hierbei vibriert der Controller um den Messvorgang zu signalisieren. Testweise habe ich mal nur einen kleinen Kreis gezogen. Steam VR verweigert dann die weitere Einrichtung und meldet, dass die Spielfläche zu klein sei. Die exakten Mindestmaße von 2x1,5m werden dabei genannt. Also gut, die Spielfläche war dann irgendwann korrekt vermessen.
Danach fordert Steam VR, dass man das Headset und die beiden Controller gut sichtbar für die Basestations im Raum positioniert. Im nächsten Schritt kalibriert man die höhe in dem man die Controller auf den Boden legt und nachfolgend zur Decke richtet und das entsprechend per Tastendruck bestätigt.
Damit endet dann auch die Einrichtung im Wesentlichen und man ist bereit für das VR-Tutorial zur korrekten Steuerung und Handhabung mit der Index. Es gab keinerlei Fehlermeldungen oder irgendwelche Dinge, die man hätte anders machen müssen als in der Anleitung beschrieben. Ein kleines Lob an Valve. Auch dafür, dass für folgende Sprachen Anleitungen beiliegen: Deutsch, Englisch, Französisch, Chinesisch, Spanisch, Italienisch.
Damit das VR-Kabel nicht auf dem Boden herumliegt und man im dümmsten Fall sich verheddert und etwas beschädigt habe ich mir folgende "Schwebelösung" angeschafft: VR-Kabelmanagement
Dem Set liegen Klebehaken und Schraubhaken bei. Für den ersten Betriebstest habe ich die Klebehaken verwendet. Bin mir ziemlich sicher, dass ich den Kabelweg nochmal anpassen werde. Sobald der finale Pfad gefunden ist nutze ich die Schraubhaken.
Edit vom 12.05.2020:
Habe mein VR-Headset mit nach Freiburg in meine 2.Wohnung genommen um dort Abends in Ruhe ein paar Stunden zu zocken über die Woche nach der Arbeit. Dabei musste ich die Ersteinrichtung natürlich wiederholen. Es sei gesagt, dass beim Anschluss an den PC die Meldung von Steam "Benutzen Sie ein VR-Headset? Laden Sie hier Steam-VR runter" so blöd Grau in Grau angezeigt wird, dass man es echt übersehen kann und dann wie der Ochs vorm Berg hockt und sich wundert warum sich nix tut.
Tutorial:
Am besten lässt sich die Tutorial-Umgebung mit einer Art "Holo Deck" umschreiben. Man steht also in diesem Virtuellen Raum und bekommt verschiedene Aufforderungen zum Bewegen der Finger. Das ist tatsächlich sehr beeindruckend. Ich habe sehr große Hände und Finger und nach 1-2 Versuchen bilden die Index Controller die einzelnen Finger mitsamt der Bewegungen extrem fein granuliert nach.
Im nachfolgenden Schritt werden die einzelnen Tasten und Funktionen erklärt. Jede einzelne Taste muss man dabei mal gedrückt halten. Das Tutorial bestätigt dies nicht etwa durch einen Ladebalken sondern vielmehr durch Luftballons, die sich aufblasen und nach erfolgreichem Abschluss in der Luft schweben. Und NATÜRLICH hat man den Impuls mit der toll simulierten Hand dagegen zu schlagen. Und siehe da, es funktioniert und je nachdem wie fest man schlägt bekommt man vom Controller ein leichteres oder festeres kurzes Vibrieren.
Auch gehören kurze Übungen zum "Greifen" mit den Controllern dazu. Das wiederrum hat mich nicht so überzeugt, doch ich werde in den kommenden Tagen mehr dazu berichten. Es gibt wohl noch mehr Übungsprogramme.